Selbstanalyse

Ich bin nicht mehr das kleine naive Mädchen, warum sollte ich also die gleichen Ziele anstreben wie vor über zwei Jahren als ich meine erste Seite aufbaute? Nein - ich bekenne mich nun zu meiner Essstörung und ich habe den Glauben abgelegt das "alles wieder gut wird" wenn ich mich bis zum letzten Fettpolster abgemagert habe, denn dem ist nicht so. Und das muss ich endlich einsehen. Ich muss aufhören zu Träumen.

Mein einzigstes Vorhaben: Ich will mit mir selbst im Ganzen stehen. Das was ich fühle zum Ausdruck bringen. All die Jahre in denen ich geschwiegen habe. Es hat sich so viel aufgestaut. Ich habe einen Drang zu reden und Dinge zu bereinigen. Kein Getue. Keine falsche Maske. Ich will nicht mehr >>ja<< sagen, wenn alles in mir >>nein<< schreit.

Ich bin kaputt, ich kann nicht mehr. Mir wurde eine Chance gegeben mein Leben wieder in den Griff zu bekommen, aber ich kann es nicht. Ich wurde zwar nach der Operation in das Bild "alles wird wieder gut" gedrängt, aber es war noch lange nichts bewältigt. Ich wusste nicht wer ich bin. Seit der Diagnose mit elf ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Isolation und Abweisung war meine Reaktion, die mich schließlich zu dem gemacht hat der ich bin.

Wie hätte ich mich sonst entwickelt? Wäre ich immer noch das laute selbstbewusste Mädchen geblieben? Wann ist meine Antriebskraft und mein Interesse und Lust am Leben verloren gegangen?

Wer bin ich?


I Don't Care If It Hurts

"Verwirklichung ist nicht der Glaube an sich selbst, sondern die stetige Arbeit daran"

Ich hatte keine Kraft und keinen Kopf mehr um mich für irgendwas anzustrengen. Ich wollte das der Rest auf mich zufliegt, weil ich dachte dass ich schon genug getan und trotzdem es nicht geschafft habe. Aber es ist egal wie schwer der Weg bis jetzt war und es sollte mich auch nicht kümmern wie viel ich verloren habe, denn nur die Sicht nach vorne ist wichtig... und dafür kann ich nicht immer wieder zurück blicken. Mich hält das nicht nur auf, es macht mich auch fertig. Weil ich immer schwach war. Und es nie geschafft habe. Und überhaupt nie irgendwas geschafft habe.
Diesmal kümmert es mich nicht. Mittlerweile ist das Streben zur Perfektion eine Sucht geworden in der ich mich nicht wohler aber aufgehobener fühle als in der Realität. Bis ich das hier also nicht endlich zu Ende gebracht habe, könnt ihr auf mich zählen.